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Gene­ral-Anzei­ger für Hal­le und den Saal­k­reis vom 24-Mai-1894 1Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Eisen­bahn­un­glück Ges­tern Mor­gen hat sich auf der Eisen­bahn­li­nie Hal­le-Mag­de­burg zwi­schen Stums­dorf und Weis­sandt ein Eisen­bahn­un­fall ereig­net der leb­haft an das im vori­gen Jah­re in Schö­ne­beck statt­ge­fun­de­ne Unglück erin­nert. Jn Fol­ge Rad­rei­fen bru­ches ent­gleis­te der hin­ter dem Pack­wa­gen gehen­de Wagen eines von Mag­de­burg abge­las­se­nen Eil­gü­ter­zu­ges, in wel­chem sich größ­tent­heils Rind­vieh befand. Ehe noch der Füh­rer der Loko­mo­ti­ve den Zug zum Ste­hen brin­gen konn­te, ent­gleis­ten noch 12 wei­te­re Wagen wel­che theils auf dem Bahn­kör­per blie­ben, theils die hohe Böschung neben dem Gelei­se hin­ab­stürz­ten. Der Umstand, daß man, durch das Schö­ne­be­cker Unglück gewit­zigt, den Per­so­nen­wa­gen ziem­lich an das Ende des Zuges gebracht hat­te, ret­te­te jeden­falls den aus etwa 10 Beglei­tern bestehen­den Jnsas­sen das Leben. Die­sel­ben erlit­ten, da der Zug nach dem Umschla­gen des Wagens fast sofort stand, nur leich­te­re Ver­let­zun­gen und konn­ten nach ihrer Hei­math rei­sen; nur einer der Beglei­ter, ein erwach­se­ner Sohn des Vieh­händ­lers Hil­de­brand aus Culmitzsch bei Berga, wel­cher die Fahrt in einem der Vieh­wa­gen mit­mach­te, trug eine nicht unbe­denk­li­che Ein­drü­ckung der Schä­del­de­cke davon, wes­halb er am Nach­mit­ta­ge der Kli­nik in Hal­le zuge­führt wur­de. Von dem Fahr­per­so­na­le wur­de der Brem­ser Koch nicht uner­heb­lich ver­letzt. Die betref­fen­de Stel­le, auf wel­cher sich das Unglück ereig­ne­te, bot ein schau­er­li­ches Bild der Ver­wüs­tung. Die 13 ent­gleis­ten Wagen lagen voll­stän­dig zer­trüm­mert auf dem Bahn­kör­per und neben dem­sel­ben, das dar­in befind­li­che Vieh war zum größ­ten Thei­le sofort get­öd­tet wor­den (es sol­len 163 Stück sein) und meh­re­re Stü­cke muß­ten wegen der erlit­te­nen Ver­let­zun­gen an Ort und Stel­le abge­sto­chen wer­den. Ein Pferd des erwähn­ten Beglei­ters Hil­de­brand, wel­ches sich in einem der ent­gleis­ten Wagen befand, blieb wun­der­ba­rer Wei­se unver­letzt; das­sel­be konn­te erst nach Ver­lauf meh­re­rer Stun­den aus den Wagen­trüm­mern her­aus­ge­schafft wer­den. Der Mate­ri­al­scha­den ist ein sehr beträcht­li­cher und der Ver­kehr auf der Stre­cke war auf meh­re­re Stun­den gesperrt. Der­sel­be wur­de zunächst über Bit­ter­feld gelei­tet. Bekannt­lich wur­de der­sel­be Vieh­zug im Herbst v. J. auf der Sta­ti­on Schö­ne­beck von einem Unglück betrof­fen, das aber weit schlim­mer ablief. Die königl. Eisen­bahn-Direk­ti­on Mag­de­burg gie­bt zu dem Unfall Fol­gen­des bekannt: “Heu­te gegen 4½ Uhr Mor­gens ent­gleis­ten zwi­schen den Buden 65 und 66 der Stre­cke Mag­de­burg Leip­zig vom Eil­gü­ter­zu­ge 1009 16 Wagen durch Absprin­gen eines Rad­rei­fens vom 5. oder 6. Wagen im Zuge und wur­den mehr oder weni­ger stark beschä­digt und zum Theil die etwa 6 Meter hohe Böschung hin­ab­ge­schleu­dert. 1 Brem­ser und 1 Vieh­be­glei­ter wur­den leicht ver­letzt. Von dem im Zuge befind­li­chen Vieh wur­de eine grö­ße­re Zahl get­öd­tet. Die bei­den Gelei­se sind auf 100 und 150 Meter Län­ge zer­stört und der Betrieb zwi­schen Hal­le und Köthen ist auf min­dens 10 Stun­den völ­lig unter­bro­chen, da ein Umstei­gen an der Unfall­stel­le nicht mög­lich ist. Die Wie­der­her­stel­lungs­ar­bei­ten sind sofort in Angriff genommen.” 



Hal­le­sche Zei­tung vom 4‑Au­gust-1896 2Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
T. Aus Thü­rin­gen, 3. August. (Ueber die furcht­ba­ren Gewit­ter), die am Sonn­abend Abend über Thü­rin­gen nie­der­ge­gan­gen sind, kann im Anschluß an unse­re bis­he­ri­gen Mitt­hei­lun­gen noch Fol­gen­des mit­get­heilt wer­den: Bei Berga fiel der Regen schon wol­ken­bruch­ar­tig, und zwar ca. 2 Stun­den lang. Wel­che Was­ser­mas­sen dort nie­der­gin­gen, davon kann man sich nach einem Berich­te der „G. Ztg.“ ein Bild machen. Zwi­schen der Bahn und Wün­schen­dorf, so schreibt sie, liegt an der Bahn ein Rüben­feld, des­sen Früch­te nur noch an den Wur­zeln gehal­ten wer­den, wäh­rend das sie umge­ben­de Erd­reich weg­ge­schwemmt ist. Alle Rinn­sa­le, die Jahr aus Jahr ein kein Was­ser haben, sind in rei­ßen­de Bäche ver­wan­delt. Jn Culmitzsch schwoll der dor­ti­ge Bach der­art an, daß er die Ufer ver­ließ. Die Bewoh­ner der am Bache lie­gen­den Gehöf­te muß­ten das Vieh nach den obe­ren Stock­wer­ken brin­gen, da das Was­ser in den unte­ren in bedeu­ten­der Höhe stand. Eine etwa 6 m brei­te stei­ner­ne Kanal­über­füh­rung auf der Dorf­stra­ße wur­de weg­ge­wa­schen. Auch ande­re Dör­fer der Umge­gend haben natür­lich mehr oder weni­ger unter dem Hoch­was­ser zu lei­den gehabt. So hat bei­spiels­wei­se in Wol­fers­dorf der Zie­ge­lei­teich sei­ne Gren­zen ver­las­sen und die nach Culmitzsch füh­ren­de Stra­ße unter­wa­schen und über­flu­thet, so daß sie nicht pas­sirt wer­den konn­te. Der sonst so ruhi­ge Bach im Fuchs­tha­le hat Dimen­sio­nen ange­nom­men, die ihn als Strom erschei­nen las­sen. Am Sonn­tag Nach­mit­tag hat es in öst­li­cher Rich­tung von Berga (Culmitzsch, Zwirtzschen, Fried­manns­dorf, Seling­städt) aber­mals „gegos­sen“, wie der Volks­aus­druck lau­tet. Die Getrei­de­fel­der mit Aus­nah­me des Wei­zens sind alle nie­der­ge­schla­gen und dürf­ten, soweit die Früch­te noch auf dem Hal­me ste­hen, schwer zu mähen sein. Am schlimms­ten haben aber augen­schein­lich die Unwet­ter ober­halb Greiz gewüs­tet. Aus Kur­tschau wird von unse­rer Quel­le über einen Wol­ken­bruch berich­tet, des­sen Was­ser­men­gen den an Der Zeu­len­ro­daer Stra­ße gele­ge­nen Grei­zer Fabri­ken bedeu­ten­den Scha­den zuge­fügt haben, beson­ders der Jahn’schen Fär­be­rei und der Brösel’schen Webe­rei, wäh­rend die Fir­men Schwarz und Braun weni­ger betrof­fen sein sol­len. Die unge­heue­ren Was­ser­men­gen dran­gen mit unglaub­li­cher Schnel­lig­keit in die Fabrik­räu­me, und die Waa­ren wur­den theils ver­schlämmt, theils fort­ge­ris­sen. Die Brösel’sche Webe­rei hat­ten ihre Päch­ter erst vor 14 Tagen eröff­net; da kam die Fluth, wel­che eine Mau­er durch­brach und nun furcht­bar haus­te und u. a. eine Trans­mis­si­ons­wel­le weit fort­schleu­der­te. Der vol­le Umfang des Scha­dens ist noch gar nicht zu über­se­hen und die nächs­ten Tage wer­den der Hiobs­pos­ten wohl noch mehr bringen. 



>Hal­le­sche Zei­tung vom 24.April.1897 3Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Ein selt­sa­mes Stück Arbeit. Eine eigent­hüm­li­che Arbeit ist dem Tod­ten­grä­ber Trom­mer des eine Stun­de von Berga gele­ge­nen Markt­fle­ckens Culmitzsch beschie­den gewe­sen. Der­sel­be, seit 23 Jah­ren die­ses Amtes wal­tend, kommt jetzt in Aus­übung sei­nes Beru­fes dazu, sei­ne eige­nen Kno­chen aus­zu­ha­cken. Gele­gent­lich einer Ende der sech­zi­ger Jah­re bei Culmitzsch statt­ge­hab­ten Treib­jagd war Trom­mer als Trei­ber anwe­send. Durch den Sturz eines Jägers ent­lud sich des­sen Gewehr und die Ladung bei­der Läu­fe ging ihm in’s Bein. Eine Ampu­ta­ti­on des Unter­schen­kels erwies sich als­bald als nöthig und das abge­trenn­te Stück Bein wur­de auf dem Fried­hof bei­gesetzt. Jetzt macht sich nun das Umle­gen von Grä­bern nöthig, und so wird es Trom­mer ver­gönnt sein, die Kno­chen sei­nes eige­nen Unter­schen­kels hier­bei noch ein­mal an das Tages­licht zu bringen. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 24-Janu­ar-1899 4Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Vik­to­ria-Erb­sen
mit der Hand ver­le­sen, offer­irt zur Saat: 
     100 Kg   28 Mk., 
1000  „   250 „ 

Die Erb­sen sind auf Höhen-Boden gewach­sen und lie­fer­ten 1898 einen Ertrag pro Morg. von 18 Centner. 
Mus­ter auf Wunsch franko.
Kam­mer­gut Culmitzsch S.-W.
G. Rich­ter


Hal­le­sche Zei­tung vom 10-Mai-1899 5Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Geburts-Anzei­ge.
Statt jeder beson­de­ren Anzeige.
Durch die glück­li­che Geburt eines gesun­den Mäd­chens wur­den hoch­er­freut G. Rich­ter Kam­mer­guts­päch­ter und Frau Mar­ga­re­the geb. Boree.
Kam­mer­gut Culmitzsch, den 8. Mai 1899. [6422

Hal­le­sche Zei­tung vom 4‑Jan-1900 6Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Bekannt­ma­chung.
Jn Gemäß­heit der Aus­füh­rungs-Bestim­mun­gen zum Jagd­schein­ge­setz vom 31. Juli 1895 wer­den nach­ste­hend die Namen der­je­ni­gen Per­so­nen ver­öf­fent­licht, wel­che in der Zeit vom 1. bis 31. v. Mts. hier Jagd­schei­ne erhal­ten haben.
A. Jah­res­jagd­schei­ne:


Rich­ter, Georg, Land­wirth in Culmitzsch,



Gene­ral-Anzei­ger für Hal­le und den Saal­k­reis vom 15-Mär-1900 7Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
15. Mai fin­det Scho­lar Stellung
Georg Rich­ter
Kam­mer­gut Culmitzsch


Hal­le­sche Zei­tung vom 29-Okt-1901 8Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Culmitzsch (bei Berga), 26. Oktbr. (Groß­feu­er.) Hier brann­te die Herrn Schef­fel in Greiz gehö­ri­ge und von Herrn Micha­el gepach­te­te Müh­le, bestehend aus fünf Gebäu­den, total nie­der. Wie das Feu­er auf­ge­kom­men ist, steht noch nicht fest, doch wird Brand­stif­tung ver­mu­thet, da meh­re­re Gebäu­de zu glei­cher Zeit in Flam­men stan­den. Es ist Alles ver­brannt, Möbel, Ern­te­vor­rä­the, Geschir­re. Die Feu­er­wehr konn­te nur wenig Hil­fe leis­ten, da der Mühl­teich fast was­ser­leer war. Die Kin­der ret­te­te man durch das Fens­ter. Hät­te eine Nachts heim­keh­ren­de Hoch­zeits­ge­sell­schaft nicht Feu­er­alarm gemacht, so wäre ein namen­lo­ses Unglück die Fol­ge gewesen. 



Hal­le­sche Zei­tung vom 3‑Nov-1901 9Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
k. Culmitz­schl (bei Berga), 1. Nov. (Ver­haf­tung.) Wegen Ver­dachts, die kürz­lich hier abge­brann­te Müh­le vor­sätz­lich ange­zün­det zu haben, wur­de der Müh­len­päch­ter M. ver­haf­tet und ins Amts­ge­richts­ge­fäng­niß eingeliefert. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 2‑März-1902 10Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Jun­ger gebil­de­ter Land­wirth mit guten Zeug­nis­sen, 23 Jah­re alt, acht­jäh­ri­ge Pra­xis, wel­cher sich nicht scheut, wenn nöthig, mit zuzu­grei­fen, sucht zum 1. April Stel­lung.
Offer­ten post­la­gernd Culmitzsch S.W. (3168

Hal­le­sche Zei­tung vom 18-Jul-1903 11Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Suche zum 1. Okto­ber einen jun­gen, gebil­de­ten Mann zur Erler­nung der Land­wirt­schaft, wel­cher sich mit Lust und Lie­be sei­nem Beru­fe wid­men will. Lehr­geld nach Ueber­ein­kunft. (94
G. Rich­ter,
Kam­mer­gut Culmitzsch 
Berga (Els­ter) S.-W.


Hal­le­sche Zei­tung vom 1‑Jul-1904 12Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Culmitzsch, 29. Juni. (Ueber­fah­ren und getö­tet.) Ein schwe­res Unglück ereig­ne­te sich ges­tern hier. Der 17jährige Sohn des Guts­be­sit­zers Ger­hardt geriet unter den eige­nen Wagen und wur­de so schwer ver­letzt, daß er nach kur­zer Zeit sei­nen Geist aufgab. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 26-Feb-1905 13Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Bes­tes
Wie­sen und Rotkleehen,
sowie Luzer­ne hat abzugeben
G. Rich­ter, Culmitzsch, S. W.


Hal­le­sche Zei­tung vom 6‑Nov-1906 14Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Dank­sa­gung.
Für die uns beim Heim­gan­ge unse­rer teu­ren Ent­schla­fe­nen, der Frau
Mar­ga­re­te Rich­ter geb. Borée, von nah und fern zuteil gewor­de­nen zahl­rei­chen, über­aus ehren­den und wohl­tu­en­den Bewei­se lie­be­vol­ler Teil­nah­me sagen wir unse­ren herz­lichs­ten und innigs­ten Dank.

Culmitzsch b. Berga a. Els­ter, 4. Novem­ber 1906

Georg Rich­ter, Kammergutspächter

Oeko­no­mie­rat F. Borèe
und Töch­ter


Hal­le­sche Zei­tung vom 9‑Dez-1906 15Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Suche p. 1. Janu­ar oder Febru­ar­ei­ne in bür­ger­li­cher Küche, Feder­vieh­zucht erfah­re­ne
Wirt­schaf­te­rin.
Milch pp. zur Stadt; kei­ne Leu­te­be­kös­ti­gung. Zeug­nis­ab­schrif­ten nebst Gehalts­an­sprü­chen erbeten.
G. Rich­ter,
Kam­mer­gut Culmitzsch (S. W.). 



Hal­le­sche Zei­tung vom 17-Jan-1907 16Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Aller­lei aus der Pro­vinz und Umgebung
Jn Culmitzsch bei Berga a. d. E. stürz­te die 75 Jah­re alte Frau Bock in den Mühl­gra­ben. Ehe Hil­fe her­bei­kam, war die alte Frau ertrunken 

Hal­le­sche Zei­tung vom 1‑Okt-1907 17Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Statt beson­de­rer Anzeige.
Sonn­tag mor­gen ent­schlief sanft nach län­ge­rem Krank­sein mein lie­bes Söhn­chen
Fritz
im zar­ten Alter von fast 11 Monaten.

Tief­be­trübt zeigt dies hier­durch an Kam­mer­gut Culmitzsch, den 29. Sep­tem­ber 1907.

Im Namen der Hinterbliebenen
G. Rich­ter,Ober­amt­mann


Hal­le­sche Zei­tung vom 9‑Feb-1908 18Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Berga 7.Febr. (Noch ein Haupt­mann von Köpe­nick“.) Ein angeb­li­cher Matro­se hat, wie ges­tern tele­gra­phisch gemel­det, in der letz­ten Zeit in der hie­si­gen Umegend die Leu­te beschwin­delt. Jn Klein­kun­dorf, Culmitzsch, Trun­zig usw. über­brach­te ein jun­ger Mann in Matro­sen­uni­form Grü­ße an ver­schie­de­ne Ein­woh­ner, die Ver­wand­te­bei der Mari­ne haben, und ließ sich dafür gut bewir­ten. Jn den Gast­häu­sern gab er sei­ne Erleb­nis­se in den fer­nen Welt­tei­len zum bes­ten und nahm dan­kend die ihm dar­ge­brach­ten Auf­mer­kam­kei­ten und Hul­di­gun­gen ent­ge­gen. Jn Teich­wolf­rams­dorf hielt der Pseu­do-Maat vor andäch­tig lau­schen­dem Publi­kum anläß­lich der Kai­ser-Geburts­tags­fei­er einen bei­fäl­lig auf­ge­nom­me­nen Vor­trag über sei­ne Erleb­nis­se im Chi­na-Krie­ge. Jn Aner­ken­nung sei­ner Hel­den­ta­ten bei die­sem Feld­zu­ge wur­de er hier an her­vor­ra­gen­der Stel­le zur Tafel gezo­gen. Wie ver­lau­tet, soll sich der Genann­te die Matro­sen­uni­form in einem Mas­ken­ver­leih­ge­schäft in Gera erschwin­delt haben. Er wur­de in Greiz ver­haf­tet. Es ist ein ehe­ma­li­ger und schon oft vor­be­straf­ter Dienstknecht. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 2‑März-1909 19Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Culmitzsch, 28. Febr. (Ober­amt­mann Rich­ter), der in wei­ten Krei­sen bekannt war, wur­de plötz­lich aus sei­nem Wir­kungs­krei­se hin­weg­ge­rafft. Er war Jahr­zehn­te in der Pro­vinz Sach­sen tätig und als tüch­ti­ger Land­wirt bekannt. Jn den letz­ten Jah­ren war er bemüht, ech­tes Saat­gut zu züch­ten und hat sich im Groß­her­zog­tum Wei­mar eben­falls einen Ruf erwor­ben. Das kürz­lich zuge­pach­te­te Rit­ter­gut Wolf­rams­dorf hat­te er des halb über­nom­men, um die Land­wirt­schaft inten­si­ver zu betrei­ben, lei­der war es ihm nicht ver­gönnt, sei­ne Absich­ten zu ver­wirk­li­chen. Möge ihm die Erde leicht sein! 

Hal­le­sche Zei­tung vom 20-Dez-1916 20Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
tzk. Wei­da, 19 Dez. (Beim Rodeln ver­un­glück­te) in Culmitzsch das fünf­jäh­ri­ge Töch­ter­chen Hil­de­gard des dor­ti­gen Vieh­händ­lers Ernst Hil­de­brand. Die Klei­ne fuhr mit ihrem älte­ren Bru­der eine stei­le Stra­ße her­ab und gera­de in das Post­ge­schirr hin­ein. Wäh­rend der Kna­be durch recht­zei­ti­ges Absprin­gen mit dem Schre­cken davon kam, wur­de das Mäd­chen durch Huf­trit­te des Pfer­des am Kop­fe so schwer ver­letzt, daß sich die sofor­ti­ge Ueber­füh­rung in die Kli­nik nach Jena nötig mach­te. Lei­der soll wenig Hoff­nung bestehen, das Kind am Leben zu erhalten. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 3‑Mai-1917 21Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
W. Wei­mar, 1. Mai. (Neue Pfarr­stel­len.) Vom Groß­her­zog­li­chen Staats­mi­nis­te­ri­um, Abtei­lung Kul­tus, wird bekannt gege­ben, daß die Pfarr­stel­len zu Bad Sul­za, Pfarrs­dorf, Vacha und Culmitzsch mit Toch­ter­ge­mein­de Groß­kun­dorf neu zu beset­zen sind. 

Hal­le­sche Zei­tung vom 28-Jun-1917 22Quel­le: Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek Sach­sen-Anhalt
Mit dem Eiser­nen Kreug zwei­ter Klas­se wur­den aus­ge­zeich­net:

Unter­of­fi­zier Mar­tin Kün­zel aus Culmitzsch
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