Katzendorf — eines der verschwundenen Dörfer

Das Dorf Kat­zen­dorf wur­de am 10. April 1432 erst­mals urkund­lich erwähnt und dürf­te nach dem Haus­tier benannt wor­den sein.  Im Dorf gab es auch ein Rit­ter­gut, wel­ches zum Rit­ter­gut Wolf­rams­dorf gehör­te, das ca. 1 km nord­öst­lich lag. Im Volks­mund wur­de es als das “Schloß” bezeich­net. Sel­bi­ges wur­de 1947 abge­ris­sen, nach­dem es 1945 ent­eig­net wor­den war. Im März 1952 wur­de der Ort geräumt und es ent­stand ein Tage­bau für Uran der Wis­mut. Damit wur­de Kat­zen­dorf von der Land­kar­te getilgt.

Karte

Kartenüberlagerung

Die­se Kar­te aus der heu­ti­gen Zeit wird durch eine Kar­te von 1908 über­la­gert. Damit läßt sich die Lage von Kat­zen­dorf recht gut zuordnen.

Luft­bil­der von 1945 und 1953

Schreibweisen des Ortes

1454Kat­zen­dorf­fe
1529Kat­zen­dorff

Zeitungsausschnitte aus lange vergangenen Zeiten

Wenn Sie die Schrift­art nicht so gut lesen kön­nen, dann schal­ten sie die Schrift um.
Saa­le-Zei­tung vom 04.08.1916
Berga an der Els­ter, 4. August (Ein fre­cher Ein­bruchs­dieb­stahl,) bei dem ein Schwein gestoh­len wur­de, ist nachts im benach­bar­ten Groß­kun­dorf bei dem Guts­be­sit­zer Strauß aus­ge­führt wor­den. Wie die „Bergaer Zei­tung“ berich­tet, stie­gen die Die­be in das Gehöft des Land­wirts ein, dran­gen in den Stall dort­selbst und sclach­te­ten ein etwa zwei Zent­ner schwe­res Schwein regel­recht ab. Nach voll­brach­ter Tat schaff­ten sie die Fleisch­tei­le bei­sei­te und ent­ka­men uner­kannt. Von dem gan­zen Vor­fall ist von den Haus­in­sas­sen oder Nach­barn nicht das Gerings­te bemerkt wor­den, wor­aus der Schluß gezo­gen wird, daß die Die­be nicht nur mit den Oert­lich­kei­ten genau ver­traut, son­dern auch jeden­falls kunst­ge­üb­te Flei­scher sind. Der uner­klär­li­che Vor­fall wird viel bespro­chen, da die Die­be in frechs­ter Wei­se die Fleisch­not nun abge­hol­fen haben. Sie fühl­ten sich so sicher, daß sie sogar die Där­me rei­nig­ten und mit­nah­men. Die Spur führt mit­ten durch ein Wei­zen­feld nach Kat­zen­dorf zu. 

Saa­le-Zei­tung vom 25.11.1924
Kat­zen­dorf. (Vom Schran­ke erschla­gen.) Ein schwe­rer Unglücks­fall hat sich kürz­lich auf dem hie­si­gen Rit­ter­gut zuge­tra­gen. Wäh­rend die Ehe­leu­te Zya­nik ihrer Arbeit nach­gin­gen, spiel­ten deren Kin­der, ein 5 Jah­re alter Jun­ge und ein 2 Jah­re altes Mäd­chen, in der elter­li­chen Woh­nung. Dabei haben sie unter ande­rem auch den Spei­se­schrank geöff­net und sich im Innern des­sel­ben zu schaf­fen gemacht. Der Jun­ge wird nun an dem Schrank in die Höhe geklet­tert sein, denn die­ser ist umge­fal­len und hat dahei die Kin­der unter sich begra­ben. Von der spä­ter hin­zu­kom­men­den Mut­ter wur­de der Jun­ge vom Schrank erschla­gen tot auf­ge­fun­den, wäh­rend das klei­ne Mäd­chen unver­letzt in einem Fache des umge­stürz­ten Schran­kes steckte. 

Saa­le-Zei­tung vom 09.05.1925
Unwet­ter.
Greiz. Ein schwe­res Unwet­ter hat am Mitt­woch die Grei­zer Gegend heim­ge­sucht. Wol­ken­bruch­ar­ti­ger Regen schwemm­te auf bei­den Flä­chen die an den Abhän­gen lie­gen­den Fel­der aus. Die rie­si­gen Was­ser­mas­sen ris­sen Ste­ge und Zäu­ne nie­der und ver­wüs­te­ten unzäh­li­ge Gär­ten. In Cul­mit­sch wur­de in der alten Müh­le durch die Was­ser­mas­sen eine Wand eines Wohn­hau­ses nie­der­ge­ris­sen. Die dar­in woh­nen­den zwei Fami­li­en konn­ten nur mit Mühe geret­tet wer­den. Am schwers­ten auf­ge­tre­ten ist das Unwet­ter in Kat­zen­dorf, Fried­manns­dorf und Soling­städt. Der Bahn­hof Döl­au an der Stre­cke Gera–Greiz–Weischlitz lag voll­stän­dig unter Was­ser und konn­te nur auf Umwe­gen erreicht werden.



Die vor­an­ge­gan­ge­ne Text­pas­sa­gen sind Public Domain Mark 1.0. Die Aus­schnit­te wur­den in der Staats­bi­blio­thek-Ber­lin gefunden.

Nach oben scrollen